Stoppt die Monster!

Kategorie: Aktuelles

Am Anfang war es nur ein Häufchen frustrierter Journalisten, die in ihren Feuilletons von Mietwucher, Wohnungsnot und Vermieterwillkür schrieben und dabei den Eindruck erweckten, das sei in ganz Deutschland so. Irgendwann erkannten wahlkämpfende Politiker und profilneurotische Ministerialbeamte, dass man mit diesen sicherlich auch emotional aufgeladenen Themen Aufmerksamkeit erzielen kann und vielleicht gewählt wird oder mühelos ein oder zwei Sprossen auf der Karriereleiter erklimmen kann. Und schlussendlich der nach eigener Angabe ausschließlich Recht und Ordnung verpflichtete Berufsstand der Anwälte, die ebenfalls und klagend ihre Stimmen zu diesen wichtigen Themen erhoben …

Im Ergebnis dessen wird nun auf höchster politischer Ebene gestritten, diskutiert, gefeilscht und um Kompromisse gerungen. Mietpreisbremse, SoBoN für alle, Kappung der Modernisierungsumlage, dafür aber auch ein bisschen Sonder-AfA, Baukindergeld usw.

Ganz nebenbei sprechen wir dann noch über die aberwitzige Energieeinsparverordnung, die anstehende Reform der Grundsteuer und hören ungläubig das Märchen vom Neubau von 1,5 Mio. Wohnungen bis 2022. Mitunter drängt sich der Eindruck auf, dass die Kompetenzen der Entscheider umgekehrt proportional zur Tragweite ihrer Entscheidungen sind. Aber das hatten wir doch schon einmal – erinnern Sie sich an diese Kombination aus Größenwahn und Narzissmus?

Und wenn es denn nicht funktioniert oder die Folgen schwerwiegend sind, kann man ja immer noch sagen: ´tschuldigung, war eben ein Versuch. Oder wie ein guter Freund zu sagen pflegt – nichts gibt sich leichter aus, als das Geld anderer Leute. Ja, es ist mein, es ist Ihr Geld, es sind unsere Steuern, die hier praktisch ohne Wertschöpfung, aber dafür mit erheblichem Aufwand und Frustpotenzial ausgegeben werden. Und um nicht vollends in Ironie oder Zynismus zu versinken, sollten wir uns nicht dem Studium immer neuer Sprechblasen der eingangs genannten Akteure widmen, sondern dem ausufernden und monströsen Regulierungswahn Einhalt gebieten. Deshalb: Stoppen wir die Monster!