Seit einiger Zeit boomt der Handel mit Non Performing Loans. Insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bilanzprüfungen durch die Europäische Zentralbank und den folgenden Stresstests versuchen die Banken, ihre „faulen Kredite“ los zu werden. Erworben werden diese zumeist von Investmentbanken und –gesellschaften, die im Grunde nichts anderes sind als Schattenbanken und Hedgefonds. Vor allem Immobilienkredite werden bevorzugt von den Investoren gekauft. Nähere Informationen zum Verlauf einer NPL-Transaktion finden Sie hier.

Im Folgenden werden einige namhafte Investoren von NPL-Loans sowie nennenswerte NPL-Transaktionen der letzten Jahre aufgeführt.

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Problematisch ist, dass die NPL-Investmentgesellschaften aus durchaus nachvollziehbaren Gründen etwas öffentlichkeitsscheu sind. Insofern sind die zugänglichen Informationen der Gesellschaften auf das Notwendigste beschränkt.

Einige NPL-Transaktionen

2014

Im November verkaufte die Heta Asset Resolution gemeinsam mit der Hypo Group Alpe Austria ein NPL-Portfolio in Höhe von 168 Mio. € an die norwegische B2Holding.

Die Volksbank Romania konnte im Juli ihr Portfolio an NPL durch den Verkauf eines Immobilienportfolios in Höhe von 495 € Mio. deutlich verringern. Erwerber war ein Konsortium der internationalen Investoren AnaCap Financial Partners LLP, H.I.G. Capital International Advisers, Deutsche Bank und APS Holding SE.

Im Juni verkündete die Commerzbank den Verkauf eines milliardenschweren Portfolios gewerblicher Immobilienfinanzierungen in Spanien sowie Kredite mit wenig Aussicht auf Rückzahlung in Portugal an ein Konsortium der US-Investoren Lone Star und JP Morgan. 1,4 Milliarden € des Portfolio waren notleidende Kredite.

Anfang des Jahres teilte die HVB-Tochter UniCredit mit, Problemdarlehen in Höhe von 700 Mio. € an die Private-Equity-Gesellschaft AnaCap Financial Partners verkauft zu haben.

2013

Im Dezember vereinbarte die UniCredit, die größte Bank Italiens, den Verkauf eines Kreditbestands in Höhe von 950 Mio. € an Cerberus European Investment LLC.

2012

Im April verkaufte die Deutsche Bundesbank das größte Paket aus hochkomplexen besicherten Anleihen („Excalibur“) mit einem Nennwert von 1,4 Milliarden € an die Investmentgesellschaft Lone Star.

Im März erwarb das führende Inkassounternehmen Linddorf ein Portfolio notleidender Kredite mit einem Gesamtportfolio von mehr als 200 Mio. € von Unternehmen der Deutschen Bank Gruppe.

2010

Lone Star kaufte in diesem Jahr die Düsseldorfer Hypothekenbank und sorgte damit für die größte Bankenübernahme in Deutschland seit der Finanzkrise.